Von Marius inspiriert nutzte ich gestern den Nachmittag um in Blumenthal herumzuirren, räumliche Vorgabe zwischen Autobahn und Weser.

Ich bin hinten durch die blaue Drehtür gegangen und wollte eigentlich Buchstaben laufen, aber in dem Bereich wird man fast geführt, sprich: es gibt einfach wenig Möglichkeiten abzubiegen. Immerhin verschlug es mich bald zum Cateringservice Paul Weiser, bei denen ich nach einem kurzen Gespräch, mit Zweifeln ob der Hochwertigkeit meinerseits, ein Glas Weißwein zu probieren. Nett, danke.

Dann vorne nach links gehalten, dann in schöner rechts – links – Kombinationen an den leeren Geschäften, der leckeren Eisdiele vorbei bis zu dem kleinen Park an der Weser. Den hab ich dann ausgiebig  erkundet, kurz mich mit trinkenden Radfahrern (oder radfahrenden Trinkern) unterhalten, die unter einen tendentiell absurden Betonkonstruktion mit Sitzgelegenheiten Schutz vor dem gleich kommenden Regen suchten (der nebenbei nie kam).

Die Weser entlang bis zur Fähre. Dort wieder rechts hinauf und auf einer Gedenstätte gelandet, wo dass Aussenlager des KZs Neuengamme war. Deren Zwangsarbeiter auch in der Baumwollkämmerei wirkte. Da bin ich auch auf den Gedanken gekommen, mehr über Arbeit an sich zu reflektieren, mal  sehen.

Dann zurück zum Bootshaus mit kleinen hübschen Anleger, über die große Strasse und wieder rechts-links Kombinationen. Bei einem roten Backstein Ensemble fiel mir doch die relative architektonische Vielfalt auf. Kurz danach ein riesiger Wasserturm, der scheints eine Schule beherbergt. Dann eine typische 1900er Kirche, die, wie so viele, leider abgeschlossen war. Von wegen offene Kirche, Rückzugs-. und Fluchtraum für alle…

Ich geb ja zu, ich hatte zur Not einen Plan in der Tasche, weil ich ja die Tendenz habe, mich wirklich zu verlaufen. Aber ich bin dann noch bei einer mir unbekannten Bahnstation (Mühlenstrasse) über die Bahn und dann kurz drauf an eine Hauptstrasse (Lüssumer Str. glaub ich) gekommen, mit einem hübsch runtergekommenen, aber leider geschlossenen Second hand Shop, gekommen. Und hatte mich vollkommen woanders vermutet, hielt mich aber zu meiner Verwunderung richtig (nämlich rechts), entdeckte hier auf dem Gelände noch ein schönes, halb vergammeltes Holztisch und -bänke Ensemble.

Schöner Rundgang und durch die Menschenleere (Dienstag nachmittag, unbestimmtes Wetter) schöne Zeit zur Reflektion, die ich heute in der philosophischen Sprechstunde aufarbeien konnte.

Hätt’ ich das richtige Kabel mit, gäbe es auch noch mittelmäßige Fotos.