Fazit der 4 Wochen Palast-Residenz



Fazit der 4 Wochen Palast-Residenz

Fazit der 4 Palastwochen

Als mich im Mai diesen Jahres der Aufruf der zzz über den „Palast der Produktion“ erreichte, befand ich mich in einem Formtief, was meine berufliche Situation angeht. Mit kurzen Unterbrechungen bin ich seit einigen Jahren selbstständig und habe mein Büro zuhause eingerichtet. Das ist kostengünstig und eigentlich auch sehr bequem, aber manchmal überkommt mich die Einsamkeit und mir fehlt der Austausch mit anderen.          Auch hat mich der Ort gereizt – die Baumwollkämmerei in Blumenthal, ein historischer, fast vergessener Ort – das richtige für Erinnerungssucher wie mich. Spontan sagte ich zu, ohne zu wissen, was ich dort eigentlich wollte. Klar war, dass ich der Isolation einer „Alleine-Arbeiterin“ entkommen wollte und Anregung suchte.

Es fühlte sich gut an, aus dem Bauch heraus diese Entscheidung getroffen zu haben und schnell kam auch eine Idee. Mit den Flussführern hatte ich gerade vereinbart, uns bis August auf das Sammeln von Geschichten zu konzentrieren. Der Zeitraum der „Palast-Residenz“ passte also perfekt in dieses Zeitfenster, zudem war ich in Blumenthal an der Unterweser und im Bremer Norden erwarteten mich einige neue Geschichtenerzähler. Ich entschied mich also, die vier Wochen dem Projekt „Lesebuch Unterweser“ zu widmen.                                                                                                                                                 Nach wie vor bin ich zufrieden mit meiner Entscheidung. Ich konnte gute Arbeitsergebnisse erzielen, viele Besucher empfangen und interessante Gespräche führen. Mein Projekt ist bekannter geworden. „Jetzt gibt es kein zurück mehr! Jetzt ziehen wir das durch!“, ist das Fazit aus der Flussführerrunde.

Mein Fazit:                                                                                                                                                Zur Arbeit fahren und Kollegen treffen! – Für die Projektdauer hatte ich mir vorgenommen, 3 Tage die Woche anwesend zu sein – mehr war nicht drin. Und: Ich hatte mir überhaupt etwas vorgenommen! Als ich erfuhr, dass einige „ArbeiterInnen“ einfach gekommen waren und sich vor Ort inspirieren ließen, fand ich auch das sehr reizvoll. Vielleicht mache ich das ein anderes Mal…                                                                Sicher ist ein Großteil der „ArbeiterInnen“ viel intensiver in das Gruppengeschehen eingestiegen, die Auswärtigen haben auch hier gewohnt. Von diesen Prozessen habe ich leider nur sehr wenig mitbekommen, erinnerte es mich doch ein wenig an frühere Wohnformen. Aber es hat mir dennoch gut getan, Anregungen gegeben und neue Kontakte ermöglicht.

Nicht ablenken lassen! – Während meiner Anwesenheit im Palast habe ich mich nicht von meinem Thema ablenken lassen und bin dadurch gut voran gekommen. Zuhause ist das manchmal anders. Da ich ein Ziel vor Augen hatte, nämlich zum Abschluss der 4 Wochen auch auf das leidige Thema Geld zu sprechen zu kommen, musste ich zusehen, vorzeigbare Arbeitsergebnisse zu erzielen, mit denen ich trumpfen kann.

Eine gute Basis für´s Sponsoring. – Es war ein gutes Gefühl, für wichtige Gespräche ein imposantes Gebäude, eine Fabrik im Rücken zu haben. Sie hat mich gestärkt und sicher gemacht. Auch das geschäftige Treiben der anderen auf den Gängen und gegenüber bot eine gute Kulisse. In meinem großräumigen Büro hatte ich die Möglichkeit, das Projekt anschaulich darzustellen, was mein Vorhaben leicht erfassbar macht und nebenbei auch viele Gäste hereingelockt.

Ich bin selbstbewusster in meiner Arbeitssituation geworden. – Ich bin Teil der Wirtschaft, Freiberuflerin in der Kreativwirtschaft. Ich gehöre nicht zu den großen, eher zu den kleinen WirtschafterInnen, von denen es viele gibt. Ich habe eine Vision, ein Ziel das ich verfolge. Wie ich, wirtschaften viele und, wenn sie von ihrer Kunst nicht leben können, müssen sie etwas erfinden. Dazu sind wir kreativ. Der Weg ist das Ziel.               ICH WERDE ES WIEDER TUN !

 





2 Kommentare zu “Fazit der 4 Wochen Palast-Residenz”

  1. Liebe Rona,
    es freut mich für Dich, dass Du die Zeit im Palast so gut nutzen konntest. Mir geht es ähnlich mit meiner Arbeitssituation als Freiberuflerin im Home-office, für mich hat die Zeit im Palast viel Inspiration gebracht und auch die Erkenntnis, dass ich künftig dringend zusammen mit anderen in einem kreativen Umfeld arbeiten möchte. Es wäre schön, wenn sich aus dem Palast der Produktion ein kleines Schloss entwickeln würde, in dem einige der Kreativarbeiter aus dem Palast gemeinsam wirken können.
    Bist Du dabei? Ich habe schon ein mögliches Domizil entdeckt …. Lass und das mal vertiefen. Am WE ist sicherlich auch dafür Gelegenheit. Ich freue mich darauf. Heike

  2. Hallo Heike, durch die Vorbereitungen für die Abschlusspräsentation bin ich in den letzten Tagen garnicht mehr im Palast unterwegs gewesen. Bin aber total gespannt auf die gesamte Produktpalette!!! Schön dass du schreibst! Ich muss mich wohl ein paar Tage erholen nach den Anstrengungen der letzten Wochen, aber lass uns gerne (!!!) im Austausch bleiben. Ich weiß auch noch nicht recht, wie es sich anfühlt, wenn ich mich wieder in mein Kämmerlein zurückziehe… Gruß Rona

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