dieGlucke bei der Philosophischen Sprechstunde


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dieGlucke bei der Philosophischen Sprechstunde

Kommt dieGlucke zur philosophischen Sprechstunde im Palast der Produktion und fragt: Was war zuerst da, die Henne oder das Ei? Kassiert als Erstes eine Gegenfrage, alter Trick der Philosophen, um Zeit zu schinden. Für welches von beiden steht dieGlucke? (Logisch, sie ist das Produkt, also das Ei.)  Dann folgt der zweite Philo-Trick: die Frage ins Gegenteil kehren, nämlich: Ist nicht dieGlucke die Henne und das Produkt/Ei ist das, wasdieGlucke mit der Herausgeberin macht? Aha. Und schon sind wir mitten drin im Exkurs über den wahren Kern der Frage: Nämlich der nach dem Anfang, nach dem Ursprung. Rein biologisch gesehen, darüber sind sich alle Beteiligten einig, ist diese Frage nicht lösbar.  Außer der Bezug zum Dino-Ei wäre erlaubt, denn das war natürlich vor dem Huhn auf der Welt. Ein gutes Beispiel für einen philosophischen Ansatz der Wiederholung, der davon ausgeht, dass was sich wiederholt, sich auch immer ändert. Nur Gleiches bleibt gleich. Doch wir wären nicht in einer philosophischen Sprechstunde, wenn wir nicht näher dran bleiben müssten an der eigentlichen Frage. dieGlucke bestätigt nämlich durch ihre Hinwendung zum Gewesenen, die vom französischen Philosophen Jean Baudrillard (1929-2007) postulierte These, dass moderne Menschen sich nur noch nach dem Ursprung orientieren, sich außerhalb jeglicher Zukunftsperspektive befinden und das wiederholen, was es bereits gibt. Nichts anderes also, als ein Leben in der viel beschworenen Post-Moderne. Und was hat das mit der Ursprungsfrage zu tun? Sie hat immer einen Bezug zur Fragestellerin und philosophisch ist von Bedeutung, wer fragt und warum. Am Ende der Sprechstunde kommen wir zum überraschenden Fazit, dass die Fragestellerin beides ist: Sie macht dieGlucke und entwickelt sich aber auch selbst weiter. Und somit ist das Ziel erreicht, dass ein philosophischer Exkurs immer dazu führt, neue Aspekte des Lebens zu entdecken.

Kurzer Nebenexkurs:  Es gibt mindestens drei  verschiedene Ansätze fürs Philosophieren: langsam und in Schleife, schnell und aggressiv und poetisch, verklärt. Näher gebracht haben der Fragestellerin diese Ideen (Prof.) Pol Kemp und (Prof.) Robert Ulysses Happeh vom IPUP, dem Institut für Polytoxikomanologie und Perspektivismus mit Sitz in Bremen. Heute und morgen gibt es noch die Gelegenheit auf einen philosophischen Schnack mit den Experten im Raum 3.11.





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